Esposizione estiva
presso la "Ignazstube" Predoi, - Museo Provinciale delle Miniere.
Durata dell'esposizione: fine ottobre
Orario Apertura: Ma - Do ore 9.00 - 17.00
Silvester im SOMMER
Ausstellung in der Ignazstube Prettau, - Bergbaumuseum.

Ausstellungsdauer : ende Oktober
Öffnungszeiten: Di - So 9.00 - 17.00
Quadri nella "Ignazstube" Predoi
Bilder in der Ignazstube Pretau
Sculture all'esterno
Skulpturen im Freien

Organizzazione:
Veranstalter:

Zu Silvester Prombergers abstrakten Skulpturen vor dem Bergwerkmuseum in Prettau.

Das Schaf in der Kiste

Wenn Kunst den musealen, kirchlichen oder privaten Rahmen verlässt, dann hat in der Regel nur das Konventionelle eine Chance, vor der Volkskritik verschont zu bleiben: der schöne Dorfbrunnen, das nette, möglichst realistische Relief, das würdevolle Denkmal. Das Ungewohnte hingegen produziert oft große Mengen Gefühl. Dabei tauchen zwei Argumente unvermeidlich auf. Erstens: Das kann meine Tochter/mein Sohn auch. Zweitens: Und für solchen ,,Mist" so viel Geld. Die Stärke der ausgelösten Emotionen richtet sich erfahrungsgemäß nach dieser Formel: je größer, je abstrakter, je teurer desto mehr Anstoß.
Die herumtummelnden Kinder auf dem öffentlichen Platz vor dem Bergwerkmuseum in Prettau finden an den abstrakten Formen Prombergers offenkundig Gefallen und scheuen keine ,,Annäherung". Für das (erwachsene) Besucherpublikum hingegen bleiben die starren schwarzen Gebilde weitgehend regungsunfähig, ja teilweise werden sie als ,,Kunst unter freiem Himmel" erst gar nicht wahrgenommen. Bei den ausgestellten Objekten handelt es sich um mit der Kettensäge grob zugeschnittene und teilweise handbehauene Holzquader, die in verschiedenen Kombinationen zu eigenständigen Figuren zusammengefügt sind. Auf das, was der Bildhauer damit sagen will, findet der Betrachter keinen Hinweis. Der Künstler überlässt alles dem Schauenden, seiner Fantasie und seiner Bereitwilligkeit.
Was in den Dingen steckt. Wer kennt nicht den kleinen Prinzen in Saint-Exuperys Geschichte. Dieser wollte, dass der Autor ihm ein Schaf zeichne. Nach vielen naturgetreuen Versuchen, die dem kleinen Kerl allesamt missfielen, malte der schon entnervte Zeichner eine Kiste und sagte knurrig dazu: Das Schaf, das du willst, steckt darin. Nun endlich hatte der Autor den kleinen Prinzen glücklich und zufrieden gemacht. Ähnlich ergeht es dem Betrachter vor Prombergers plumpen Holzklötzen: Silvester Promberger ist ein Suchender nach dem Wesentlichen, das für die Augen unsichtbar ist. ,,Ich will mehr, als nur die äußere Hülle darstellen. Mich interessiert die den Dingen innewohnende Kraft."
Promberger beobachtet genau das Sichtbare, weil er dem Unsichtbaren auf der Spur ist. Ihn beschäftigt die Frage nach den Wurzeln des Menschseins, er möchte Bescheid wissen über den Zustand der Welt. Und nach langen Überlegungen formuliert er seine gedanklichen Ergebnisse zu Skulpturen. Diese sprechen eine reduzierte, ins Zeichenhafte gehende Formensprache. Ihre Kompositionen, deren einzelne Formen vereinfacht sind und die immer in einer Relation zueinander stehen, wirken verdichtet und geschlossen. Es sind Gefüge von hoher Abstraktion, die sensible Naturbetrachtung und Tiefe der Gedanken offenbaren.
Der Weg Prombergers bis zu dieser bildhauerischen Äußerung ist ein langwieriger. Denn eigentlich steht im Zentrum seiner künstlerischen Ausbildung die Figur.
Silvester Promberger wurde 1966 in Rina/Welschellen (Enneberg) geboren, besuchte die Staatliche Kunstlehranstalt in St. Ulrich/Gröden und absolvierte anschließend die Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Professor Johannis Avramidis und Professor Michelangelo Pistoletto.
Ein Zurückgezogener. Seit sechs Jahren lebt der Bildhauer mit seiner Frau und den beiden Kindern auf einem Bauernhof im Bergdorf Antermëia/Untermoj (Gemeinde San Martin de Tor/St. Martin in Thurn), wo er in der rauen Berglandschaft und in großer Abgeschiedenheit seinen Platz gefunden hat. Promberger arbeitet vorwiegend mit Holz. Seine Kunstwerke offenbaren das Bestreben des Künstlers, Zeitbild und Selbstbild zu verbinden und sind Ausdruck der Selbstbefragung und Selbstaussage. Hier, in und mit der Realität denkend, schärft er seinen Blick, seine ,,Sinne zum Staunen und seinen Sinn für Tiefe". Hier will er Neues anpacken, das Dialog hafte seines Arbeitsprozessesvorantreiben, denn die Erkenntnis, dass er ,,nicht nur Dinge formt, sondern dabei über sich selbst etwas erfährt, was wichtig für ihn ist", bringt ihn zu immer neuen Ideen, zu Kunstwerken, die den Betrachter mit dem Rätsel des Ungesehenen zurücklassen.

Giovanni Mischì

Home


three form


sabbia



templ


symposions


im Sommer
d' estate


instrument


welle


diplom


nudi